Herzliche Einladung zu Lesung und Diskussion
Völklingen: Geschichten von Mut und Widerstand
26. Juni 2024
Saarländerinnen und Saarländer im Widerstand gegen das Naziregime –
Ausstellungseröffnung am 1. Juli im Alten Rathaus Völklingen
Aus Anlass des 75. Jahrestages der VVN Saar entstand im vergangenen Jahr eine Serie von Roll-ups auf denen das Leben von 15 saarländischer Widerstandskämpfer:innen gegen den Hitlerfaschismus eindrucksvoll dargestellt wird. Die Landesvereinigung Saar der VVN, die Völklinger Volkshochschule, das Aktionsbündnis Stolpersteine/Frieden Völklingen und die Rosa Luxemburg Stiftung/Peter Imandt Gesellschaft zeigen vom 1. bis 31. Juli 2024 eine Ausstellung dieser Roll-ups im Festsaal des Alten Rathauses Völklingen. Zur Ausstellungseröffnung am 1. Juli um 18 Uhr sind alle Interessent:innen herzlich eingeladen. Nach einer Begrüßung durch VHS-Direktorin Jenny Ungerecht wird die Historikerin Dr. Inge Plettenberg in die Ausstellung einführen und insbesondere Völklinger Persönlichkeiten aus dem Widerstand vorstellen.
Stolperstein für Spanienkämpfer Martin Mohr
20. Juni 2024
In Saarlouis werden am 3. Juli 2024 16 neue Stolpersteine zum Gedenken an Opfer und Verfolgte der Naziherrschaft sowie den antifaschistischen Widerstandskämpfer Martin Mohr verlegt. Die Landesvereinigung Saar der VVN-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten hat die Partenschaft für Martin Mohrs Stolperstein übernommen.
Martin Mohr wurde am 7.10.1902 in Losheim am See geboren und starb am 27.5.1962 in Saarlouis. Er arbeitete als selbständiger Klempner und Dachdecker. Als Mitglied der KPD und Funktionär der antifaschistischen Einheitsfront im Saargebiet setzte er sich gegen den Anschluß des Saarlgebiets an Hitlerdeutschland ein.
Martin Mohr war von 1932 bis 1935 Mitglied des Saarlouiser Stadtrates. Nach der Saarabstimmung musste er am 10.2.1935 mit seiner Frau nach Frankreich fliehen, um sich der Verfolgung der Nazis zu entziehen.Er kam in das Auffanglager für Saar-Flüchtlinge nach Montauban in der französischen Region Occitaine.
1937 ging Martin Mohr nach Spanien, wo er sich den Internationalen Brigaden zur Verteidigung der Spanischen Republik anschloss. 1939 kehrte er nach Frankreich zurück und wurde im Lager Maison- Laffitte bei Paris inhaftiert. 1940, nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Frankreich, verhaftete ihn die Gestapo und verurteilte ihn 1941 in Saarbrücken wegen Vorbereitung zum Hochverrat.
Von Mai 1941 bis zur Befreiung des KZ durch die Alliierten am 29. April 1945 war Martin Mohr im Konzentrationslager Dachau interniert.
Im Juni 1945 kehrte er nach Saarlouis zurück und lebte mit seiner zweiten Frau Martha und seinen drei Kindern lhier bis zu seinem Tod 1962.
Die Verlegung des Steins für Martin Mohr erfolgt am 3. Juli um 10:30 Uhr vor der Bibelstraße 4 in der Stadtmitte. Zu den 2024 verlegten Stolpersteinen gibt es einen Flyer der Stadt Saarlouis hier: https://www.saarlouis.de/media/ktfcyvpb/druckdatei-broschüre-stolpersteine.pdf
VVN-Saar fordert Hausverbot für die AfD an allen saarländischen Schulen
9. Mai 2024
Zum 8. Mai 2024 wendet sich die Landesvorsitzende der VVN-BdA Saar, Nicole Schuh, in einem offenen Brief an die Kultusministerin, Christine Streichert-Clivot, als Schulaufsichtsbehörde sowie den Regionalverbandsdirektor und die Landrät:innen im Saarland als Schulträger der weiterführenden Schulen: Nachdem Gliederungen und Funktionäre der AfD im Saarland mehrfach offen mit rechtsextremen, verfassungsfeindlichen Positionen auftreten, die in Potsdam von Rechtsextremisten beratenen Deportationsspläne eine Bedrohung für Millionen Bürger:innen in Deutschland offenbaren und in den vergangenen Tagen mehrfach Menschen von Gewalttätern aus dem AfD-Umfeld körperlich angegriffen worden sind, fordert die VVN ein Hausverbot für die AfD an allen saarländischen Schulen.
In ihrem Brief schreibt Nicole Schuh, dass Schulen Lern- und Lebensorte sein sollen, an denen zivilgesellschaftliches und demokratisches Engagement erlernt und der soziale Zusammenhalt gestärkt werden. Deshalb müssten Schulen sichere Orte sein für Schüler:innen, die rassistischer, antisemitischer oder islamophober Bedrohung und Diskriminierung ausgesetzt sind. Insbesondere bei den bevorstehenden an junge Wähler:innen adressierten Wahl-O-Mat-Veranstaltungen zur Europawahl dürfe der AfD und Politikern wie dem AfD-Landesvorsitzenden Carsten Becker und dem Vorsitzender der Jugendorganisation JA, Nicolas Benyoucef, keine Plattform für rassistische, antisemitische und antidemokratische Positionen gegeben werden.
Die VVN fordert deshalb ein Hausverbot für die AfD an saarländischen Schulen – sowohl für die Teilnahme an schulischen Veranstaltungen als auch für die Nutzung von schulischen Räumen, Hallen und Plätzen.
Befreiung feiern statt Militär verherrlichen – VVN fordert: 8. Mai als bundeseinheitlicher Feiertag!
30. April 2024
Mit dem „nationalen Veteranentag“ soll die „Zeitenwende“ sichtbar gefeiert werden – ohne uns!
Mit den Stimmen der „Ampel“ und der CDU hat der Bundestag nun einen „nationalen Veteranentag“ beschlossen, mit dem der besondere Einsatz des Personals in Uniform gewürdigt werden soll: Künftig soll jedes Jahr am oder um den 15. Juni in der Nähe des Reichstags mit einem „Volksfest“ das Militär gefeiert werden. Geht’s noch geschmackloser?
Seit Jahren wirbt die Bundeswehr mit dem Slogan „Mach, was wirklich zählt“ und verklärt damit auf Plakatflächen aller Größen die Ausbildung zum Töten und Sterben zur Sinnstiftung. Wer in Uniform öffentliche Verkehrsmittel nutzt, zahlt nichts – das „Grünzeug“ soll Teil unseres Alltags werden. Der kriegstüchtige Verteidigungsminister pfeift auf das Primat der Politik, indem er sich bei jedem seiner Truppen-Besuche selbst in Uniformteile hüllt. Schulen und Ausbildungsmessen werden zum Rekrutierungsfeld für Minderjährige …
Trotzdem bleibt der Zustrom zur Truppe erfreulich unterhalb der Zielmarke, so dass mit unschöner Regelmäßigkeit mit der Wiedereinsetzung der Wehrpflicht, diesmal für alle Geschlechter, gewinkt wird.
Jetzt also der „Tag der Veteranen“… Endziel „Heldengedenktag“?
Wir setzen dagegen: Der 8. Mai muss Feiertag werden.
Es ist der Tag, an dem die Befreiung der Menschheit vom NS-Regime und vom deutschen Militarismus gefeiert werden kann! Aber eben auch ein Tag, an dem wir uns an mehr als 55 Millionen Tote erinnern, die nicht zuletzt den deutschen Soldaten und Generälen, die nach Vernichtungskrieg und Völkermord „ihre militärische Karriere in der Bundeswehr fortgesetzt haben“, zum Opfer gefallen sind. Ein Tag der uns verpflichtet, der Neuauflage von Militarismus und „Kriegstüchtigkeit“ entschieden entgegenzutreten. Jeden Tag!
Interview mit unserem Ehrenvorsitzenden Horst Bernard
5. März 2024
Unser Ehrenvorsitzender Horst Bernard spricht mit Sophie Radix über die aktuelle Bewegung gegen Rechtsextremismus in der Saarbrücker Zeitung vom 04.03.2024.
Das ganze Interview nachzulesen unter https://rp-sz-epaper.s4p-iapps.com/artikel/1011250/30309317#
Horst Bernard war jahrelang Vorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten. Er unterstützt zudem die Gedenkarbeit am ehemaligen Gestapolager Neue Bremm in Saarbrücken und begleitete Fahrten in das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof.
Veranstaltung der VVN-BdA Saar zum Nationalen Gedenktag für die Opfer des Faschismus am 27.01.2024
30. Januar 2024
Gedenken, Nationalen Gedenktag für die Opfer des Faschismus
Am 27.01.2024, dem Nationalen Gedenktag für die Opfer des Faschismus legte die VVN/Bund der Antifaschisten an der Gedenkstätte Neue Bremm ein Blumengebinde nieder. „Es ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen“ – so die Mahnung auf der angehefteten Schleife. 30 Zuhörerinnen und Zuhörer verfolgten die Rede von Nicole Schuh. Sie erinnerte an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 79 Jahren, in dem unzählige Menschen misshandelt, erniedrigt, gequält und ermordet wurden. Auch im Gestapo-Lager Neue Bremm starben die Häftlinge an Hunger, Krankheiten, Folter und Erschöpfung. „Wir müssen verhindern, dass die Faschisten, insbesondere ihr parlamentarischer Arm – die AFD – Regierungsmacht erlangen“, so Nicole Schuh. Ein Appell, den die Anwesenden mit Beifall quittierten.
Gegen die AfD – an jedem Tag!
25. Januar 2024
Wir, die VVN-BdA Saar, rufen zusammen mit einem breiten Bündnis aus antifaschistischen Gruppen, Gewerkschaften, Umweltorganisationen, Parteijugendorganisationen und weiteren zivilgesellschaftlichen Akteur*innen zur Demonstration gegen die AfD-Veranstaltung am 26.01.2024 auf. Der Gegenprotest startet um 17:30 Uhr am Landwehrplatz und endet mit einer Kundgebung am Schloss in Saarbrücken.
„Alle zusammen gegen den Faschismus!„
Unter dieser Parole haben sich allein in Saarbrücken letztes und dieses Wochenende mehr als 15000 Menschen versammelt. Menschen, die genug haben von Rassismus, von Antisemitismus, von Menschenfeindlichkeit. Menschen, die genug haben von der AfD. Es ist ein Lichtblick in Zeiten eines weltweiten Rechtsrutschs, dass bundesweit hunderttausende auf den Straßen waren und klar gemacht haben: „AfD – ihr kotzt uns an“.
Gegen die AfD – an jedem Tag! weiterlesen »Pressemitteilung: NS-Verherrlichung in Budapest stoppen!
24. Januar 2024
Budapest, Neonazis, Tag der Ehre
Fahrt am 10. Februar mit uns nach Budapest, um dort gegen das Heldengedenken international vernetzter Faschist*innen zu protestieren!
Am 10. Februar 2024 wollen Neonazis aus aller Welt wieder ihr NS-verherrlichendes »Heldengedenken« in Ungarns Hauptstadt Budapest durchführen. Im Februar 1945 orderte Karl Pfeffer-Wildenbruch als SS-General seine Gefolgschaft an, aus der belagerten Stadt auszubrechen – ein naiver Versuch, nur wenige Soldaten überlebten die anschließenden Kämpfe. Was die extrem rechte Szene nicht davon abhält, den faschistischen General und seine Ergebenen mit ihren jährlichen Aufmärschen zu verehren.
Pressemitteilung: NS-Verherrlichung in Budapest stoppen! weiterlesen »Unsere Beiträge zum Gedenken an 85 Jahre Novemberpogrom
15. November 2023
Anlässig des Gedenkens an den traurigen Jahrestage des Novemberpogrom haben wir von der VVN-BdA Landesvereinigung Saar am 9. November 2023 am Standort der ehemaligen Synagoge in der Innenstadt von Saarbrücken eine Mahnwache abgehalten. Es folgten über 50 Personen unserem Aufruf zur Mahnwache. Neben einer Rede, die unsere Vorsitzende gehalten hat, wurde auch eine Tonaufnahme einer unbekannten jüdischen Zeitzeugin abgespielt, die den Brand der ehemaligen Synagoge in der Nacht vom 09. auf den 10. November 1938 beschreibt. Ebenso wurde auch eine Schweigeminute abgehalten, in der an die Opfer der antisemitischen Pogrome gedacht wurde.
Am Sonntag, den 12.11.23 fand unter unserer Beteiligung im Café Kosmos der Commune Saarbrücken ebenso ein Konzert zum 85. Jahrestag der Reichspogromnacht statt. Neben der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist*innen Landesvereinigung Saar haben die Antifa Saar / Projekt AK, das Bündnis Genug ist genug Saarland und die Linksjugend Saar die Veranstaltung unterstützt.
Musikalisch bestritten wurde der Abend von den Musiker_innen Sigi Becker, Thomas Hagenhofer, Daniel Osorio, Amei Scheib und dem Chor Rote Concordia. Dem Publikum wurden passend zum Anlass jiddische, politische und antifaschistische Lieder dargeboten. Auch auf dieser Veranstaltung wurde uns die Möglichkeit gegeben, eine kurze Rede zu halten.