VVN-Saar verurteilt Schändung des Mahnmals für die verfolgten Sintizze und Romnja

26. Mai 2025

Das Mahnmal, das erst im November 2024 errichtet worden ist, wurde bereits zweimal geschändet.
Foto: A. W.

Der Landesvorstand der VVN-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten verurteilt entschieden die erneute Schändung des Mahnmals Nachhall im Saarbrücker Eichelmeyerpark, mit dem an die von den deutschen Faschisten verfolgten und ermordeten Sintizze und Romnja erinnert wird. Die VVN erklärt ihre volle Solidarität mit dem saarländischen Landesverband des Verbands Deutscher Sinti und Roma und dankt Oberbürgermeister Conradt und den Mitarbeitenden der Stadt, die unmittelbar für eine Beseitigung der Schmierereien gesorgt hat.  Gleichzeitig fordert die VVN die Stadt auf, ein wirksames Schutzkonzept für alle Gedenkorte in Saarbrücken vorzulegen, nachdem sich mehrfach Sachbeschädigungen an verschiedenen Gedenkstätten ereignet haben. Die VVN fordert die Polizeibehörden auf, die Öffentlichkeit über den Fortgang und das Ergebnis der Ermittlungen bezüglich der Schändung des Denkmals umfassend zu informieren. 

Foto: A. W.

Die VVN betrachtet es als besonders perfide, dass die aktuelle Schändung des Denkmals auf eine Art und Weise erfolgt ist, die geeignet ist, eine Urheberschaft kommunistischer Kreise für die Schmierereien vorzugaukeln. Deutsche Kommunistinnen und Kommunisten waren neben Jüdinnen und Juden, Sintizze und Romnja die zuallererst und am massivsten verfolgten Opfer der Nationalsozialisten. Kommunistinnen und Kommunisten, die den Faschismus überlebt haben und ihre Nachkommen, wirken bis heute aktiv als Zeitzeug:innen in der Erinnerungsarbeit und in antifaschistischen Organisationen und Initiativen mit, sie begleiten Schulklassen zu den Gedenkorten in unserer Stadt und vermitteln Jugendliche ihre antifaschistischen Werte und Lebenserfahrungen.  Beispielhaft seien unter vielen der Ehrenvorsitzende der VVN- Saar, Horst Bernard, und seine Schwester Alice Hornung genannt.

Die VVN bedauert, dass politische Kräfte, die sich selbst als antifaschistisch begreifen, wie z. B. die Betreiber:innen der Facebookseite Street of Saarbrooklyn, die Schändung des Denkmals für antikommunistische Diffamierung auszunutzen versuchen. Wer so handelt, schwächt und spaltet die demokratischen und antifaschistischen Kräfte in einer Zeit, wo Zusammenhalt gegen rechts dringend geboten ist.

Saarbrücken, 25. Mai 2025

VVN-BdA Landesvereinigung Saar