Stolperstein für Spanienkämpfer Martin Mohr

20. Juni 2024

In Saarlouis werden am 3. Juli 2024 16 neue Stolpersteine zum Gedenken an Opfer und Verfolgte der Naziherrschaft sowie den antifaschistischen Widerstandskämpfer Martin Mohr verlegt. Die Landesvereinigung Saar der VVN-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten hat die Partenschaft für Martin Mohrs Stolperstein übernommen.

Martin Mohr wurde am 7.10.1902 in Losheim am See geboren und starb am 27.5.1962 in Saarlouis. Er arbeitete als selbständiger Klempner und Dachdecker. Als Mitglied der KPD und Funktionär der antifaschistischen Einheitsfront im Saargebiet setzte er sich gegen den Anschluß des Saarlgebiets an Hitlerdeutschland ein.

Martin Mohr war von 1932 bis 1935 Mitglied des Saarlouiser Stadtrates. Nach der Saarabstimmung musste er am 10.2.1935 mit seiner Frau nach Frankreich fliehen, um sich der Verfolgung der Nazis zu entziehen.Er kam in das Auffanglager für Saar-Flüchtlinge nach Montauban in der französischen Region Occitaine.

1937 ging Martin Mohr nach Spanien, wo er sich den Internationalen Brigaden zur Verteidigung der Spanischen Republik anschloss. 1939 kehrte er nach Frankreich zurück und wurde im Lager Maison- Laffitte bei Paris inhaftiert. 1940, nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Frankreich, verhaftete ihn die Gestapo und verurteilte ihn 1941 in Saarbrücken wegen Vorbereitung zum Hochverrat.

Von Mai 1941 bis zur Befreiung des KZ durch die Alliierten am 29. April 1945 war Martin Mohr im Konzentrationslager Dachau interniert.

Im Juni 1945 kehrte er nach Saarlouis zurück und lebte mit seiner zweiten Frau Martha und seinen drei Kindern lhier bis zu seinem Tod 1962.

Die Verlegung des Steins für Martin Mohr erfolgt am 3. Juli um 10:30 Uhr vor der Bibelstraße 4 in der Stadtmitte. Zu den 2024 verlegten Stolpersteinen gibt es einen Flyer der Stadt Saarlouis hier: https://www.saarlouis.de/media/ktfcyvpb/druckdatei-broschüre-stolpersteine.pdf